Die Welt der Stöckli-Skis

Von Meret F., 27.06.2019

Vor über 80 Jahren begann ein Mann namens Josef Stöckli in seiner Waschküche Ski herzustellen. Heute produziert die Marke Stöckli fast 60'000 Skis pro Jahr. Mathieu Fauve, Forschungs- und Entwicklungsleiter bei Stöckli, erklärt im Interview, was sein Beruf bei Stöckli beinhaltet und warum Stöckli Skis zu den feinsten Skiern gezählt werden können.

Die Stöckli-Geschichte begann in den 1930er Jahren. Josef Stöckli war leidenschaftlicher Skifahrer. Zunächst fabrizierte Josef Stöckli Holzskis für den Eigenbedarf. Seit der Gründung Anfang 1935 und der kleinen Produktion von 50 Paar Skis in der Waschküche hat sich Stöckli enorm entwickelt. 1945 konstruierte Stöckli den ersten verleimten Ski aus Hickory- und Eschenholz mit aufgeschraubten Stahlkanten. Heute beträgt der Absatz der Stöckli Swiss Sport AG pro Jahr ca. 50'000 - 60'000 Paar Skis.

Vom einstigen Einmannbetrieb hat sich Stöckli zu einer Firma mit rund 250 Mitarbeiter/innen entwickelt. In einem Mix aus modernsten Anlagen bis zum Handfinish wird das High-Tech-Produkt Ski immer noch vollständig in der Schweiz produziert. Vor allem Zentralschweizer Sportler/innen vertrauten zu Beginn auf Stöckli-Ski. Der Vize-Olympiasieger Urs Kälin wechselte als erster Schweizer Weltcupfahrer zu Stöckli und konnte bereits in der ersten Saison mehrere Podestplätze herausfahren. Seit über 20 Jahren ist Stöckli nun im Rennsport engagiert und kann stolz auf die Erfolge sein. Tina Maze aus Slowenien war eine der erfolgreichsten Stöckli-Fahrerinnen und hat auch den Gesamtweltcup (Wertung aller Rennen) sowie Olympiagold bei den Damen gewonnen. Neben den Alpinen Skirennfahrern gibt es auch noch sehr erfolgreiche Skicross-Fahrer/innen.

Interview mit Mathieu Fauve, Forschungs- und Entwicklungsleiter bei Stöckli Ski

Meret: Wie viele Schichten hat ein Ski?

Mathieu Fauve (Mat): Im Durchschnitt 10 Schichten. 

Meret: Was beinhaltet dein Beruf?

Mat: Neue Skikonstruktionen erfinden, damit die Skis immer besser werden, um Skirennfahrer und Hobbyskifahrer glücklich zu machen. 

Meret: An wie vielen Weltcup-Rennen, Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften etc. warst du schon?

Mat: Sehr vielen, seit 5-10 Jahren sehr oft. 

Meret: Was ist deine Aufgabe dort?

Mat: Viel mit den Athleten und den Serviceleuten sprechen, damit sie die richtigen Skis und Einstellungen haben, um beim Rennen Erfolg zu haben. 

Meret: Wieso findest du Stöckli gut?

Mat: Stöckli ist klein aber fein - ist authentisch und nicht eine riesige Firma. Ich kann viel mitentscheiden. 

Meret: Wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Mat: Ich fahre selber sehr gerne Ski. Der Beruf ist sehr interessant und abwechslungsreich. Wenn man den Beruf mit der Leidenschaft verbinden kann, ist man sehr motiviert. 

Meret: Seit wann entwickelst du Skis?

Mat: Seit fast 10 Jahren bei Stöckli. Ich bin aber seit mehr als 20 Jahren im Skibusiness tätig. 

Meret: Welche Arten von Skis werden bei Stöckli produziert?

Mat: Weltcupskis (z.B. Slalom, Riesenslalom oder Abfahrt); Rennskis (für jedermann); Allroundski (für alle Skifahrer), Tourenski, Kinderski.

Meret: Wie viele Skis werden verkauft pro Jahr?

Mat: Stöckli produziert fast 60'000 Skis im Jahr 2019. 

Meret: Wie viele Konkurrenten gibt es in der Schweiz?

Mat: Es gibt keine anderen grossen Skiproduzenten, die in der Schweiz produzieren und im Rennsport tätig sind. 

Meret: Danke vielmals für das spannende Interview und weiterhin viel Erfolg mit Stöckli!

Mat: Gern geschehen, es hat mich sehr gefreut!

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